Wieder zweimal Kyburz im Nationalkader

***Da die Homepage des Kyburzfanclub ihr technisches Lebensende erreicht hat, wird die Fanclubseite schon bald in meine «persönliche» Webseite integriert. Folglich werden in Zukunft auf dieser Seite auch unbeschönigte und ironische Beiträge erscheinen.***

Nach nur einem Jahr mit einmal Kyburz im Nationalkader, sind 2021 wieder deren Zwei vertreten. Es ist nicht den Comebackplänen von Andreas zu verdanken (wie auch? Er hat dieses Jahr KEINEN einzigen «normalen» OL-Wettkampf bestritten), dass zweimal der Name Kyburz in den Selektionen vom OL-Verband zu vernehmen ist, sondern der Tatsache, dass in diesem Jahr aus Frau Jenzer Frau Kyburz wurde.
In einem Jahr, in dem die internationalen OL-Wettkämpfe ausblieben, ist es also ein Leichtes (und wohl auch sonst), das persönliche Highlight des Jahres zu nennen: es war unser Hochzeitsfest am 10.10.2020!

Im Vergleich zu 12 Jahren glücklichem Zusammensein, sind meine 690 Trainingsstunden in der Saison 2020 ein Klacks. Mit diesen 690 Trainingsstunden habe ich satte 100 Stunden mehr trainiert als während einer gewöhnlichen Wettkampfsaison. Jetzt kann man sich fragen, ob ich es nicht mitbekommen habe, dass im 2020 fast alle Wettkämpfe abgesagt wurden. Es mag eine berechtigte Frage sein. Warum trainierte ich so viel, obwohl keine Wettkämpfe stattgefunden haben? Die Antworten liegen auf der Hand:

1. ich musste mich nicht für Wettkämpfe erholen
2. die Hoffnung stirbt bekanntlich zuletzt
3. ich hatte Bock zu trainieren!
4. Sarina mag lange Trainings in den Bergen
5. 50 Kilometer auf dem Laufband brauchen seine Zeit
6. mit dem Velo von Bern ins Engadin zu fahren war kein Katzensprung
7. ein Gebirgsmarathon lässt sich nicht im Handumdrehen absolvieren
8. im Coronajahr 2020 zählte ich Schoggi essen auch als Trainingsstunden
9. putzen ergänzte mein Rumpfkraftprogramm (viel zu Hause = viel Putzen)
10. Andreas bremste mich nicht aus

Mein Training bestand mehrheitlich aus vielen langen und lockeren Einheiten. Knapp 9% betrug der Anteil an intensivem Training am Gesamtvolumen. So tief war dieser Wert noch nie, seit ich auf dem Eliteparkett unterwegs bin. Mit gerade mal 80 Stunden OL war ich dieses Jahr halb so viel mit Karte und Kompass unterwegs, als noch vor einem Jahr.
Meiner Meinung nach glich mein Training dieses Jahr eher dem eines verbissenen, sportverliebten Ausdauerathleten, als einem Profisportler.

Mich als Sportler stimmt es aber schon ein wenig traurig wenn ich höre, dass sich die Fanclubshirts im Kasten weit unten im Stapel befinden, die Kuhglocke verstaubt auf der Kommode steht und das Fan-Plakat zusammengerollt im Ecken sein Dasein fristet. Nur zu gerne hätte ich dieses Jahr vor Publikum eine Show geboten. Nun hoffe ich natürlich, dass nächstes Jahr vieles besser wird und es wieder gute Gründe gibt, um in aller Öffentlichkeit vor Anspannung Fingernägel zu kauen!

Für die Unterstützung in diesem Jahr möchte ich mich herzlich bedanken. Euer Support bedeutet mir viel und ich freue mich immer wieder über persönliche Nachrichten von euch!

Vor einem Monat bin ich ins Wintertraining eingestiegen. Ich bin überzeugt, dass ich wieder den Schalter umkippen und mich auf Höchstleistungen trimmen kann, sollten internationale Wettkämpfe anstehen.
Bis dahin nehme ich mir den zweiten Teil des Kyburz-Fanclubmottos zu Herzen: Immer schön sexy bleiben! Schnell rennen kann ich dann wieder, wenn es ans Eingemachte geht!

1 Comment

  1. Deine Zeilen sind immer spannend zu lesen, flüssig, lustig und doch informativ! Weiter so. Bleib dran, es lohnt sich, es kommen wieder Wettkämpfe und sonst gilt: Immer schön sexy bliibe, aber das machst du ja primär für Sarina…
    Persönlicher Trainingstipp eines Laien, aber ein wichtiger: Ich beobachte, dass die Schweiz bei den internationalen Langdistanz-Wettkämpfen schon manche Medaille auf den langen Routenwahlen vergeben hat. Dem würde ich im 2021 besondere Beachtung schenken. Die Statistik zeigt, dass Umlaufrouten meist schneller oder gleich schnell sind, jedoch gibt es Ausnahmen und das muss die Schweiz trainieren. Psst, nicht weitersagen, es ist ein persönlicher Tipp an dich. Der Langdistanz-Titel gehört einfach in die Schweiz!

Schreibe einen Kommentar zu Christoph Salzmann