I know that many fans out there would love to see that I write my blogs in English. Even if it’s just a beginning, but for once I have an executive summary in English for you. My “Top” 10 list from the trip to the US:
Favourite fast food: Five Guys, Burgers and Fries
Favourite store: Walmart
Favourite car: Chevrolet Suburban
Favourite monster truck rally driver: Big Foot
Favourite game at the World Games: Lacrosse women’s final USA-Australia
Favourite concert: Athletes night, Big Boy (sorry Lionel, but you entered the stage way too late)
Favourite orienteering terrain: Harriman state park
Favourite run: Great smoky mountain -> Clingmans dome
Favourite saying by Ralph: “I’ll beat you!” (Hours before he ran out of the map at the middle distance competition at the WG…)
Favourite saying by Jonny: “I found a great place to eat!” – Always appreciated by me!
Dieses Jahr gab ich dem WOC-Hangover keine Chance. Nur wenige Tage verbrachte ich nach der WM zu Hause, ehe mich ins nächste Abenteuer stürzte.
Der Anlass der Reise waren die World Games in Birmingham, Alabama. Da ich noch nie in den USA war, wollte ich noch ein wenig mehr vom Land der unbegrenzten Möglichkeiten erleben und reiste zehn Tage vor meinem ersten Wettkampf nach New York. Ich bin gerne in guter Gesellschaft. Daher gab es «Chlai allein in New York» nur für einen Tag. Die restlichen Reisetage vor den World Games verbrachte ich mit zwei britischen OL-Kollegen. Unser Roadtrip führte uns von New York, via Gettysburg, Washington, dem Shenandoah National Park und Asheville nach Birmingham. Bereits jetzt kann ich verraten: langweilig wurde es mir mit Ralph Street und Jonny Crickmore definitiv nicht.
In New York klapperten wir die klassischen Touristenhotspots ausnahmslose zu Fuss ab. Um die Beine ein wenig in Schwung zu halten, gingen wir im Central Park rennen. Ziemlich spontan hatte Ralph Street die Idee, dass wir im Central Park eines der meistgelaufenen Strava-Segmente in New York (einmal um das Jacqueline Kennedy Onassis Reservoir) angreifen sollten. Für diesen Spass war ich zu haben. Die Jagd nach der Krone war nach sieben Minuten beendet. Aktuell bin ich der schnellste Mann, der je um das Reservoir gelaufen ist. Ein modernes Sprichwort besagt nämlich: was nicht auf Strava ist, existiert nicht…
In schönen Wäldern OL zu machen, gefällt mir aber noch immer deutlich besser, als um ein Reservoir zu rennen. Wir empfanden es daher als must-do, im Harriman State Park ein OL-Training zu absolvieren. Rund 1.5h Autofahrt ausserhalb von New York fand 1993 die OL-WM statt. Wir rannten einen Teil der WM-Bahn von besagtem Wettkampf. Obwohl die Karte fast 30-Jährig ist, war sie grösstenteils noch sehr stimmig. Nach dem Training gab ein anderes Thema mehr zu reden, als die Kartenqualität. Ein amerikanischer OL-Kollege hat an diesem Tag «a massive pile of fresh bear shit» gesehen. Ralph behauptete sogar, dass er einem Bären direkt in die Augen schaute. So verdattert wie er im Wald stand, als ich ihn angetroffen habe, glaubte ich ihm die Geschichte sogar. Der Ausflug in den Norden New York’s hat sich auf alle Fälle gelohnt. Allein die herzliche Gastfreundschaft von George und Betsy war die Reise wert.
Uns war es wichtig, dass wir uns den örtlichen Gepflogenheiten anpassten. Das hatte zur Folge, dass wir nicht noch mehr OL-Trainings machten (OL ist in den USA gänzlich unbekannt), sondern uns dem «bigger, better, stronger» verschrieben. «If you want to see the «real» USA, you have to see a monster truck rally!” Dieser Vorschlag fand bei uns Anklang und so gönnten wir uns einen Nachmittag an der prallen Sonne. Erstaunlicherweise entsprachen wir nicht dem klassischen Besucher 😊. Wir trugen keine Waffen auf uns, waren viel zu dünn und unser Auto hätte glatt als Spielzeugauto durchgehen können auf dem Parkplatz. Den Plausch hatten wir aber allemal. Besonders «beeindruckt» war ich, dass bereits einige Schulbuben ihre ersten Kunststücke vorzeigten in sogenannten Mini-Monstertrucks. Ich habe mir dann überlegt, was sie wohl am Montagmorgen in der Schule im Erzählkreis ihren Klassenkameraden erzählen werden, was sie am Wochenende so gemacht haben…
In den nächsten Tagen machten wir, was man als Orientierungsläufer in den Ferien so macht, wenn die Saison noch nicht vorbei ist: An einen schönen Ort fahren, rennen gehen, etwas gutes Essen, noch ein wenig weiterfahren und sich dann um eine Übernachtungsmöglichkeit kümmern. Im Shenandoah Nationalpark und in den Great Smoky Mountains konnten wir erfahren, wie weitläufig und faszinierend die Natur in den USA sein kann.
Unsere Reise endete 960 Meilen südlich von New York in Birmingham. Von den zahlreichen Volunteers wurden wir herzlich empfangen. «These guys drove from New York, I need a selfie with them!” Die Offenheit und Hilfsbereitschaft der Menschen in Alabama war vom ersten Moment an spürbar.
Für mich war es nach Cali (Kolumbien) und Wroclaw (Polen) die dritte Teilnahme an World Games. Und ich muss gestehen: Ich liebe diesen Multisportevent. Sportlich gesehen geniesst er nicht die höchste Priorität. Daher kann ich unbeschwerter als sonst ans Werk gehen und die eigenen Wettkämpfe fast mehr geniessen als beispielsweise an einer WM. Nebst den Wettkämpfen bleibt viel Zeit, um andere Sportarten zu schauen. Jeden Tag machte ich mir einen Plan, welche Sportarten ich live vor Ort besichtigen wollte. Aber nicht nur Sport konnte man schauen gehen. Bevor wir unser erstes offizielles Training absolviert hatten, gab es bereits eine Athletenparty. Auch die liess ich mir nicht entgehen und genoss die Show von Big Boy (der eine Dude vom Duo Outkast)! An diesen World Games wurde wiederum nicht mit der kleinen Kelle angerührt. Bei der Abschlussfeier hatte beispielsweise Lionel Richie einen Auftritt - wenn auch nur einen kurzen - nachdem er uns eine halbe Stunde hatte warten lassen…
Weder die Hitze («we don’t do any orienteering from March until Octobre because it’s too hot» – Aussage eines lokalen Läufers), noch der undankbare 4. Rang im Sprint konnte meine gute Stimmung trüben. Einzig nach dem Studium der Zwischenzeiten nach der Mitteldistanz stand ich ein wenig zähneknirschend im Zielbereich. Ein Grund fürs Zähneknirschen hätte der überhöhte Süssgetränkekonsum sein können… In Atlanta hat der grösste Süssgetränkehersteller der Welt seinen Hauptsitz und er sponserte die World Games. Dies war aber nicht der Grund. Meine Stimmung war betrübt, da ich die Goldmedaille im Zieleinlauf verloren hatte und mich mit Silber begnügen musste. So etwas ist mir noch nie passiert. Es war ein kleiner Stich mitten ins Herzen meiner Sprinterqualitäten…
Zum Glück gab es die Möglichkeit zur Revanche tags darauf bei der Sprintstaffel. Als Team nach missglückter WM und persönlich im Head-to-Head-Duell mit reichlich Marge glückte uns die Revanche und wir feierten zum Abschluss der World Games den Sieg in der Sprintstaffel.
Damit gewann ich an den World Games die Medaillen 7 und 8 bei total neun Starts. Die Reise nach Amerika war ein grosses Abenteuer, das mir viel Spass bereitet hatte.
Im Aargauer-Sport Podcast könnt ihr zudem nachhören, was ich sonst noch alles über die World Games zu berichten wusste!